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„Plötzlich und erwartet“ – Frauen entwickeln eine Sterbekultur

„Das Sterben dauert das ganze Leben und endet mit dem Tod“ (Bandits)

17. - 18. Oktober 2008 in Wetzlar

Das Tagungsprogramm

Freitag, 17. Oktober
  • ab 17.00
    Ankommen und Abendessen, Ausstellungen, Info-Tische, Erinnerungsraum
  • 18.30 Beginn der Tagung
    Begrüßung, Regionalgruppe Mittelhessen
  • 18.45 Vortrag und Dias: „Begleitung tut gut“ – zum Umgang mit Begleit- und sehr besonderen Grabsteinen
    Referentin: Eva-Gesine Wegner, Reichenbach im Odenwald, Bildhauerin und Autorin im Christel-Goettert-Verlag.

Im Kontakt mit den Menschen, den Themen und dem Umfeld entstehen ganz persönliche Skulpturen, so groß, dass sie in die Hand oder die Tasche passen oder aber auch auf dem Friedhof ihren würdigen Ort finden. Leer und durchlässig für das, was sich im jeweiligen Zusammenhang zeigen will, entsteht scheinbar Zufälliges und Unerwartetes.

  • 20.30 Film, 51 Min „Bilder, die bleiben“ – Dokumentarfilm
    von Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen nach einer Idee von Gesine Meerwein. Anschließend Gespräch mit Katharina Gruber, Freiburg. www.lebenskuenstlerinnen.de

Gesine Meerwein, 45 Jahre alt, lebt mit unberechenbaren Schmerzschüben und mit der Diagnose „schnellwachsende Metastasen“. Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestattung auseinander. Sie bindet ihr Freundinnennetz und ihre Familie in diesen intensiven Prozess ein. Als die Dreharbeiten für den Film beginnen, weiß niemand, dass es jetzt tatsächlich die letzten drei Monate ihres Lebens sind.

Samstag, 18. Oktober
  • ab 9.30 Kaffee und Tee
  • 10.00 Begrüßung
    durch die Vorstandsfrauen der Fraueninitiative 04 e.V. und Ursula Passarge, Frauenbeauftragte der Stadt Gießen

    Einführung
    Verena Rüb und Lisa Böhm, Regionalgruppe Mittelhessen der Frauenini / FrauenNetz für Lebens- und Sterbekultur, Mittelhessen
  • 10.30 Vortrag „Weibliche Traditionen im Umgang mit Sterben und Tod“
    Referentin: Erni Kutter, München, Sozialpädagogin, Frauenkulturforscherin und Autorin

Auch in Mitteleuropa gehörten Leben, Tod und Wiedergeburt von alters her untrennbar zusammen. Megalithische Kultgräber, Sagen, Mythen und jahreszeitliche Riten überliefern zyklische Vorstellungen und erzählen davon, dass „der“ Tod hierzulande ursprünglich die Züge einer Frau trug. Auch die Begleitung Sterbender, die Trauerriten und das Totengedenken waren mancherorts bis ins späte Mittelalter hinein eine weibliche Domäne und lagen in der Zuständigkeit von „Seelfrauen“ und Beginen.

  • 11.30 Vortrag „Sterben und Tod in der Spiritualität der Frauenbewegung“
    Referentin: Maria Zemp, Bad Münstereifel, Praxis- und Lehrtätigkeit – Therapie und Heilkunde, FrauenKulturForschung, www.beratung-mariazemp.de

Die Tradition einer feministischen Spiritualität, mit ihrer Praxis der Jahreskreisrituale, ist mittlerweile sehr vielen Frauen ans Herz gewachsen, hat sie verwurzelt in ihrem Leben und bebildert sehr verlässlich ihr Bewusstsein. In der Sterbe- und Trauerbegleitung, bei der Verabschiedung der Toten, beim Begräbnis und bei Gedächtnissen können wir aus diesem Erfahrungsschatz schöpfen.

  • 12.30 – 13.30 Mittagessen
  • 13.30 „Übergänge“ Kreistanz (Angebot)
    Anleitung: Heti Lohmann, Charlottenberg
  • 13.45 Vortrag „Praxis gelebter Frauenkultur im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer“
    Referentin: Sabine Brönnimann, FährFrauen e.V., Winterthur, CH www.faehrfrauen.ch
    Abschied, Tod und Trauer gehören so nahe zum Leben wie Werden, Sein und Lieben. FährFrauen begleiten am Lebensende und an der Schwelle zur Anderswelt. Sie betten Tote zur Ruhe und gestalten mit Dableibenden den Abschied. Was machen FährFrauen dabei anders? Wie äußert sich Frauenkultur im Handwerk und im Alltag einer FährFrau? Mit welchen Klippen müssen FährFrauen beim Übersetzen auf dem Lebensfluss immer wieder neu umgehen lernen?
  • 14.45 Kurze Selbstdarstellung bestehender Regionalgruppen und Arbeitsgruppen in der Fraueninitiative 04 e.V. bzw. nahestehende Initiativen
  • 15.15 Kaffeepause
  • 15.45 Arbeitgruppen
    • AG 1. Gründung und Vernetzung von Regionalgruppen: Brigitte Siegel, Fraueninitiative 04 e.V.
    • AG 2. Fährfrauen Deutschland – ein mögliches Modell? Verena Rüb, Frauenini / FrauenNetz für Lebens- und Sterbekultur, Mittelhessen
    • AG 3. Zukunftswerkstatt: Würdevolle Sterbekultur, Utopien und Visionen, Renate Kesperling, FrauenNetz für Lebens- und Sterbekultur
    • AG 4. Sterbebegleitung – unser Wissen, unsere Erfahrungen, Lisa Böhm, FrauenNetz für Lebens- und Sterbekultur
    • AG 5. Sterbe- und Trauerrituale, Conny Hambach, FrauenNetz für Lebens- und Sterbekultur
    • AG 6. Patientinnenverfügung und Vorsorgedokumente Referentin: Katharina Barth, Kassel
    • AG 7. Erfahrungen in der Trauerbewältigung für Frauen, die ihre Liebsten verloren haben Silke Ahrens, Bestattung und Trauerbegleitung
  • 17.45 Plenum, Berichte aus den Arbeitsgruppen
  • 19.00 Abendessen
  • 20.00 – 20.30 Clowneskes Theaterstück „Für immer und immer und immer!“
    von und mit der Clownin Aphrodite, alias Ida Hagemann, Bonn, www.aphrodite-clownin.de
    Unerschrocken stolpert Clownfrau Aphrodite um die Widrigkeiten des Alltags herum. Doch was geschieht, wenn sie plötzlich dem Tod ins Auge blicken muss?
  • 20.30 – 21.30 Singen und Tanzen – Lieder und Tänze vom Leben und Sterben
    Conny Hambach u.a.

    Wiederholung des Films „Bilder, die bleiben“ (siehe Freitag)

Für die, die am Thema dran bleiben wollen!

Sonntag, 19. Oktober, 10.00 – 14.00

Vertiefender Austausch, Spinnen von weiteren Ideen und Konzepten, Vernetzung in der HospizAkademie Mittelhessen, Charlotte-Bamberg-Str. 14, Wetzlar (in Nähe der Wetzlarer Hotels).

Bei Interesse Gang durchs Wetzlarer Labyrinth www.labyrinth-projekt-wetzlar.de

Während der Tagung

  • „Frauen auf Draht“ Wandertorso – weiterwachsend in der Zeit, Dokumentation der besonderen ART, Birgit Sommer, Euskirchen
  • „Zwischentöne“ Saxophon, Fe Stadler, Gießen
  • „ZwischenWelt-SchattenReich“ Friedhofsfotografien von Kaie Haas, Berlin
  • „Geschenkte Bilder – Frau Holle und Holunder“ Jutta Held, Buseck
  • „Von der Wiege bis zur Bahre“ Fotos Mechthild Hermann, Text Ursula Schöberl, Gießen
  • „Seelenhäuser“ Urnen-Ausstellung, Keramik in RAKU-Technik, Rose-Marie Koch, Braunfels
  • „Raum der Erinnerung“ Gestaltung: Thanateas Hamburg in Kooperation mit SAFIA e.V.

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