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Haben wir den Farbfilm vergessen?

Wir gestalten unsere Zukunft zusammen

5.-7. August 2022 in Magdeburg

Haben wir den Farbfilm vergessen? Das konnten wir uns fragen, nach 33 Jahren, in denen Schwarzweiß-Bilder oft unseren Blick auf die jeweils „anderen“ in unserem Land bestimmten. Vor 33 Jahren trafen wir uns auf großen Ost/West-Frauentagungen, um feministische Frauenpolitik in das gesamtdeutsche Leben zu tragen.

Was konnten wir Besseres tun, als uns nach 33 Jahren wieder zu begegnen, uns auszutauschen darüber, was uns umtreibt, sorgt, begeistert, was wir erhoffen, wogegen wir uns zur Wehr setzen und wo wir gemeinsam anpacken können! Wegen der Coronapandemie mussten wir diese Tagung zwei Jahre verschieben. Dann war es soweit, wir tagten in Magdeburg.

Wir schauten mit feministischem Blick in die Zukunft. Unsere Themen drehten sich um Widerstand und Zusammenarbeit, um Wohnungswünsche im Alter und darum, unser politisches Erbe weiter zu geben.

Freitag, 5.8.2022

ab 17:00 Uhr Ankommen und Anmeldung
Imbiss und Getränke standen bereit
18:00 Uhr




Begrüßung
Brigitte Siegel, Fraueninitiative04 e.V.
Jaqueline Brösicke, Fraueninitiative Magdeburg e.V. / Frauenzentrum Courage
Schirmfrau: Heike Ponitka, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Magdeburg

Sind wir alle da?
Kennenlernen der Tagungsteilnehmerinnen. Brigitte Siegel

20:00 Uhr

Dokumentarfilm: „Im Stillen laut“
Ein Dokumentarfilm von Therese Koppe, DE 2019, 74 Minuten

Der Dokumentarfilm porträtiert zwei Künstlerinnen, die seit 40 Jahren
ein Paar sind. Erika und Christine leben auf einem Hof in Brandenburg. Sie blicken auf ihr bewegtes Leben zurück. In der DDR mussten sie
für ihre künstlerische Freiheit kämpfen.

Weitere Infos über den Film

Die beiden Protagonistinnen Erika & Christine waren vor Ort.

bis 22:00 Uhr
Begegnungen auf der Dachterrasse

Samstag, 6.8.2022

ab 9:30 Uhr Einlass
Moderation Dr. Marie Sichtermann
10:00 Uhr

Eröffnungsvortrag mit Claudia Friedrich
„FARBLOS – VON SCHWARZ WEISS IST DIE REDE“

Haben wir den Farbfilm vergessen? Niemals. Allein wegen Punkqueen Nina Hagen, die den Verlust der Farbe singenderweise beklagt: Alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr. Dann greifen wir doch auf SchwarzWeiß zurück. Ist auch Kunst, nur weniger Chemie. SchwarzWeiß entsteht aus seinem Negativ, aus der Umkehrung, entwickelt sich aus dem scheinbaren Nichts. In dem Moment, in dem sich die Konturen auf dem Papier langsam schärfen, werden wir Zeuginnen eines Prozesses, der von uns das Höchste abverlangt: sich Zeit nehmen und hinsehen. Genau das ist es, was wir brauchen, hier und jetzt. Wir brauchen das Dunkelkammer-Erlebnis, das uns lehrt, ganz Ohr zu sein. Vorbehaltlos und neugierig. Sich viele Bilder machen, um der Gefahr der einzigen Geschichte vorzubeugen. The danger of a single story nennt es die nigerianische Schriftstellerin Chimanda Ngozi Adichie 2009 in einem Tedtalk. Eine simple Wahrheit, eine Wahrheit ohne viele Farben, dafür mit scharfen Konturen. Längst ist überfällig, dass wir, ob Ost oder West, zuhören, was jede Einzelne zu sagen hat, was African German zu sagen haben, Migrantinnen, Jüdinnen...

Ein Vortrag über Umkehr, Transition, das Dazwischen.

11:00 Uhr

Impulsvortrag mit Monica Tschanz
Wie leisten wir Widerstand

Aufgrund des Rechtsrutsches in der BRD haben sich innerhalb von drei Jahren über 500 Lesben im Netzwerk „Lesben gegen Rechts“ zusammengefunden. Um gemeinsam auf Demos zu gehen, mit einem Newsletter und an Veranstaltungen zu informieren und in der Community eine rote Linie zu setzen. Genauso wie in den 30er, 40er Jahren gibt es auch heute rechte Lesben. Und genauso wie heute gab es auch damals Lesben, die Widerstand geleistet haben in verschiedensten Formen. Ein lesbengeschichtlicher wie auch aktueller Vortrag darüber, wie wir Widerstand leisten können.

11:20 Uhr

Impulsvortrag mit Samirah Kenawi
Betrachtung der Struktur des täglichen Wahnsinns

Wenn ich aus der Wende 1989/90 etwas gelernt habe, dann dass es keinen Sinn macht, Kritik zu üben und ein System zum Einsturz zu bringen, ohne einen handfesten Plan zu haben, wie die Gesellschaft danach neu gestaltet werden soll. Da ich glaube, dass es bereits 5 nach 12 ist, denke ich, es ist höchste Zeit, einen solchen handfesten Plan zu erarbeiten. Hierzu möchte ich eine grundlegende Analyse der destruktiven Elemente des Kapitalismus liefern. Gemeinsam können wir dann an einem Plan zur Rettung der Welt arbeiten.

11:50 Uhr

Die Workshopleiterinnen stellten sich und ihren Workshop kurz vor

12:10 Uhr

Erfahrungsberichte
„Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt.“
Feministinnen[*] im Erbschaftsstreit zwischen Wertschätzung und Fassungslosigkeit

2015 ereilte das FrauenBildungsHaus Dresden ein Schicksal, das viele Frauen(*)projekte deutschlandweit teilen: ein feministisches Erbe sollte an eine jüngere Generation übergeben werden – nur: die Erbinnen* wollten anders, als von ihnen erwartet wurde. Das Fazit von allen Seiten: „Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt.“

Wie fühlt es sich an, für etwas zu kämpfen, das die Nachfolgerinnen* nicht haben wollen? Wie fühlt es sich an, wenn einem nicht nur Dankbarkeit entgegenschlägt? Und wie fühlt es sich an, der Zerstörung des Erarbeiteten bezichtigt zu werden?

Barbara, Kristina und Maja erzählten von Einbrüchen, Ausbrüchen und Umbrüchen im FrauenBildungsHaus Dresden, das sich seit 2015 – mal unerschrocken, mal schockiert – in einen Prozess zwischen Wertschätzung und Abwertung, zwischen Neugierde und Fassungslosigkeit gestürzt hat und – mit Rettung durch viel Humor und Ausdauer – immer noch steht. Ein Erfahrungsbericht zu Konflikten um die Weitergabe und Weiterentwicklung des feministischen Erbes.

13:00 Uhr Mittagspause & Essen
15:00 Uhr

Workshops

  1. Von schwarzweiß ist die Rede
    Claudia Friedrich

  2. Widerstand / Solidarität / Zusammenarbeit
    Monica Tschanz

  3. Wir retten die Welt
    Samirah Kenawi
    (bezieht sich auf ihren Vortrag „Betrachtung der Struktur des täglichen Wahnsinns“)

  4. Gemeinschaftliches Wohnen
    Ulrike Janz
    geb. 1956 im Ruhrgebiet, 20 Jahre Frauenbuchladen Bochum, seit 2006 Bewohnerin des Beginenhofs Dortmund
17:15 Uhr

Die Referentinnen berichteten über ihren Workshop

18:00 Uhr gemeinsames Abendessen
19:00 Uhr 

Tagesabschluss & Kulturprogramm
im Roncalli-Haus

Carolina Brauckmann (voc/git) aus Köln
„Widerständige Lieder“
 

Mit neuen Songs zum politischen Zeitgeschehen und einigen ihrer feministischen Klassikern nahm Carolina Brauckmann ihr Publikum mit auf einen musikalischen Kurztripp.

Die Pionierin des lesbischen Chansons produzierte sechs Alben und begeisterte auf ihren Konzerten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als eine Lesbengeneration. Für ihr Engagement erhielt sie den renommierten Rosa-Courage-Preis.

www.carolinabrauckmann.de

20:15 Uhr OpenAir Konzert mit Katharina Franck (Berlin)
im Frauenzentrum Courage c/o Volksbad Buckau

Katharina Franck, Sängerin, Songwriter, Autorin, geboren 1963 in Düsseldorf, aufgewachsen in Portugal & Brasilien.

1986 gründet sie in Berlin die Band RAINBIRDS, mit der sie bis 1999 sieben Alben veröffentlicht. War Katharina Franck im Jahr 2021 fast ausschließlich solo live zu erleben, sind für das Jahr 2022 auch Konzerte im Duo geplant. Sie bereitet die Wiederveröffentlichung dreier Rainbirds-CDs aus den 90er Jahren vor und stellt ihren ersten Gedichtband zusammen.

www.katharinafranck.de

Sonntag, 7.8.2022

ab 9:30 Uhr

Einlass

10:00 Uhr

Vortrag mit Dr. Marie Sichtermann
Zusammenfassung der Tagungserkenntnisse mit Ausblick auf übermorgen (als PDF)

10:30 Uhr

Vortrag mit Dr. Kristina Wopart
In Ferne und Zukunft · Was könnte „Wir gestalten zusammen…“ in einer farbenreichen globalen Welt bedeuten?

„Nach 20 Jahren feministischer Arbeit bin ich nun fast ein Jahrzehnt in einem Schmelztiegel von zukunftsorientierter Forschung tätig, an der deutschen Ressourcenuniversität, tief im sächsischen ländlichen Raum. Hier begegnen mir täglich junge, Hoffnung tragende Gestalterinnen aus mehr als 90 Ländern unseres Planeten. Und sie sind auf der Suche nach Orientierung, wie sie ihre Gesellschaften grundlegend verändern können.

In bester feministischer Tradition erzählt mein Vortrag davon, wie das Private hier politisch wird, und was wir von der AG Feminismus der ältesten Bergbauuniversität der Welt lernen können, die versucht, deutsche Mitfrauen zu gewinnen.“

ab 12:00 Uhr

gemeinsames Mittagessen im Roncalli-Haus

13:30 Uhr –
14:30 Uhr

Frauenstadtführung in Magdeburg mit Nadja Gröschner


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